9 Handkaffeemühlen im Test 2024
Die klassische Handkaffeemühle ist weit mehr als nur Nostalgie. Praktisch für unterwegs und durchaus fähig mit den Mahlergebnissen der elektrische Konkurrenz mitzuhalten. Du bist aktuell auf der Suche nach einer Handkaffeemühle, kannst dich bei der großen Auswahl aber nicht entscheiden? Wir von Coffee Circle haben 9 Mühlen für dich getestet und verraten dir hier unsere Testsieger.
Welche Mühlen haben wir getestet?
Insgesamt haben wir 9 Mühlen getestet. Allerdings stellen wir dir hier nur unsere drei Testsieger ausführlich vor.
- Hario Mini Slim Plus
- Hario Skerton Plus
- Porlex Mini
- Comandante C40 MK3
- Hario Canister
- Handground
- Rixow
- 1zpresso JX-Pro
Welche Kategorien haben wir getestet und verglichen?
Hier erfährst du, warum du uns vertrauen kannst.
- Verarbeitung (20%)
- Bedienung (30%)
- Mahlgut (50%)
- Mahlwerk
- Ø u. Material Mahlwerk
- Mahlgradeinstellungen
- Maße (inkl. Kurbel)
- Mahlgeschwindigkeit für 18g Kaffee
- Design
- Gewicht
In Kürze: Unsere Favoriten
Testsieger
Mehr oder weniger überraschend ist die Comandante MK3 Testsieger geworden. Die Mühle vom süddeutschen Hersteller hat in jeglicher Hinsicht überzeugt. Sie liefert ein Mahlergebnis, das sogar unsere Mahlkönig Guatemala alt aussehen lässt. Das scharfe Kegelmahlwerk aus hochstickstoffhaltigem Edelstahl ermöglicht beim gesamten Spektrum von ca. 35 Mahlgraden eine extreme Homogenität, kombiniert mit sehr wenig Feinstaub.
Preis-Leistungs-Sieger
Preis-Leistungs-Sieger wurde die Porlex Mini. Sie arbeitet mit einem Kegelmahlwerk aus Keramik und bietet ein erstaunlich homogenes Mahlergebnis für eine Mühle ihrer Preisklasse. Sie ist gut verarbeitet und besteht fast ausschließlich aus Edelstahl. Die kleine Version der Porlex liegt aufgrund ihres Gummirings und ihrer kleineren Größe besser in der Hand als die Porlex Tall. Außerdem eignet sich besser als kleine Reisemühle.
Kaufratgeber Kaffeemühlen: Was du wissen solltest
Drei Testsieger ausführlich beschrieben
Testsieger: Comandante MK3
Hergestellt in Deutschland, erfreut sich rund um die Welt in der Kaffeeszene extremer Beliebtheit: Die Comandante MK3. Und das aus gutem Grund. Sie ist gleich in vielerlei Hinsicht mit deutlichem Abstand die beste Handkaffeemühle am Markt und setzt komplett neue Standards.
Beginnen wir mit der Betrachtung des Mahlergebnisses. Schaut man sich die Größenverteilung der Kaffeepartikel unserer Testmühlen an, fällt sofort der große Abstand der Mühle des deutschen Herstellers in der Homogenität auf. Sie schlägt sogar unsere Mahlkönig Guatemala, eine professionelle elektrische Kaffeemühle in dieser Disziplin, die wir als Referenzwert einbezogen haben. Ihr Höhepunkt liegt deutlich über allen anderen, sie spielt fast in einer eigenen Liga. Dazu kommt, dass sie als einzige Mühle neben der Guatemala kaum Feinstaub produziert und auch kaum gröbere Kaffeepartikel. Insbesondere bei mittleren bis gröberen Mahlgraden haben Handkaffeemühlen im Regelfall Probleme, ein konsistentes Mahlergebnis zu erreichen. Wenn das Mahlwerk nicht wirklich fest sitzt, gelangen kontinuierlich größere Stücke ohne ausreichenden Mahlvorgang in den Mahlgutbehälter.
Auch für Espressotrinker kann diese Mühle sehr interessant sein, da der typische zweite Höhepunkt der Kurve auch bei der Comandante vorhanden ist. Der Anteil an “Fines”, der den schnellen Durchfluss bei der Espressozubereitung verhindert und für den charakterischen Geschmack und die Crema sorgt, ist hier sehr ausgeprägt.
Insgesamt kann man feststellen, dass sich die Comandante im Hinblick aufs Mahlergebnis deutlich von allen anderen Mühlen unterscheidet.
Woher kommt dieser signifikante Unterschied?
Die Mühle arbeitet mit einem Kegelmahlwerk aus hochstickstoffhaltigem Edelstahl, der in einem patentierten Verfahren hergestellt wird. Dieser Edelstahl ist nicht nur extrem langlebig sondern auch sehr scharfkantig. Die Kanten werden sogar extra einzeln nachgeschärft. Deswegen erreicht die Comandante sogar ein homogeneres Mahlergebnis als die meisten elektrischen Kaffeemühlen.
Darüber hinaus hat die Handmühle zwei Achsen, die den mittleren, länglichen Stab (die sogenannte Welle) stabilisieren. Diese Befestigung sorgt dafür, dass sich der innere Teil des Mahlwerks nicht bewegt und keinerlei gröbere Kaffeepartikel in den Mahlgutbehälter gelangen. Diese effiziente Bauweise wird mittlerweile von anderen Herstellern kopiert, wie z.B. von der Zassenhaus Quito. Gewundert hat uns trotzdem, dass die meisten getesteten Mühlen dennoch nach wie vor nur eine Achse besitzen.
Ca. 35 Mahlgrade können über ein kleines Rädchen an der Unterseite des Mahlwerks einfach eingestellt werden. Damit bietet die Handmühle sehr viel Spielraum für jegliche Zubereiter. Natürlich kann sie nicht mit der Vielzahl an Espressomahlgraden stufenloser Espressomühlen mithalten, aber dafür ist eine Handmühle ja auch nicht gemacht. Auch wenn man deshalb beim Finetuning des Espressos etwas eingeschränkter ist, können wir sie, Dank ihrer ansonsten hervorragenden Eigenschaften, auch für Espresso absolut empfehlen.
Auch bei der Bedienung der Mühle merkt man den Klassenunterschied der Comandante. Ein doppeltes Kugellager unterstützt die Kraftübertragung und vermindert den eigenen Kraftaufwand. Da fängt selbst der sonst eher nervige Mahlvorgang an, Spaß zu machen. Die Bohnen werden fast doppelt so schnell gemahlen wie bei den restlichen Testmühlen, wobei die Drehbewegung sehr viel einfacher und abgerundeter funktioniert. Das liegt auch an der Form der Kurbel, die anders als bei den anderen Handmühlen zum Mittelpunkt der Mühle geschwungen ist. Dadurch sitzt der Deckel des Bohnenbehälters besonders fest beim Mahlvorgang, die Kraftübertragung wird unterstützt und die Mühle liegt besser in der Hand.
Abgerundet wird das Auftreten der Comandante nicht nur durch ein schönes Design, sondern auch durch ausschließlich hochwertige Materialien. Schon beim ersten Anfassen der Handmühle wird sofort klar, dass man hier eine professionelle Mühle in der Hand hat. Keine Spur von Kunststoff.
Die Mühle wirkt von vorne bis hinten sehr durchdacht. Die Füllmenge von 40g Kaffee reicht für jeden Zubereiter aus, trotzdem wird ein zweites verschließbares Glas mitgeliefert, falls man auf Vorrat mahlen möchte. Zur Reinigung der Mühle kann man das Mahlwerk sehr einfach komplett entnehmen. Einzig die ausführliche Reinigung des Bohnenbehälters kann sich als etwas aufwendiger erweisen, da es zwei Achsen gibt und nicht alle Stellen super erreichbar sind. Dieser minimale Mehraufwand ist aber nur erwähnenswert, weil uns sonst kein weiterer negativer Punkt aufgefallen ist.
Außer dem Preis. Wenn der nicht wäre, würde wohl jeder von uns zuhause stolz seine Comandante im Zimmer stehen haben. Für etwas mehr als 200 Euro ist die Handmühle mit Abstand die teuerste auf dem deutschen Markt. Aber auch mit Abstand die beste.
Fazit: Die Comandante ist sicherlich keine Anschaffung für jedermann, aber eine sehr hochwertig produzierte Mühle, die den Mahlvorgang zur bequemen Freude macht und dabei ein Mahlergebnis liefert, dass selbst die elektronische Konkurrenz zum Staunen bringt.
Die Comandante C40 MK3 haben wir einem weiteren, ausführlichen Test unterzogen und ihr einen eigenen Artikel gewidmet.
Die Homogenität des Mahlgutes haben wir mit dem Keck Sand Shaker getestet
Durch unterschiedlich große Siebe lassen sich die Kaffeepartikel voneinander trennen, und man kann messen, wie gleichmäßig das Mahlergebnis der jeweiligen Mühle ist. Um die Größe der einzelnen Siebe festzulegen, haben wir mit unserer Mahlkönig Guatemala Kaffee für den Handfilter gemahlen und getestet. Dafür haben wir 10g Kaffee in dem Keck Sand Shaker so lange geschüttelt, bis keine Kaffeepartikel mehr auf den Boden des Shakers gefallen sind (ca. 3 – 5 Minuten). Wichtig bei der Auswahl der Siebgrößen war uns, dass sich an den beiden äußeren Sieben kaum Kaffeepartikel sammelt.
Preis-Leistungs-Sieger: Porlex Mini
In dieser Wertung hat sich die Porlex Mini leicht vor der Hario Mini Mill durchgesetzt. Sie bietet ein erstaunlich homogenes Mahlergebnis für ihre Preisklasse.
Auch bei gröberen Mahlgraden ist der Anteil an großen Kaffeestückchen im Mahlgut relativ gering, da die Achse des Mahlkegels durch eine Feder stabilisiert wird. Was sich auf der einen Seite des Spektrums zeigt, wird auch beim Feinstaub sichtbar. Die Mühle des japanischen Herstellers produziert sehr wenig Kleinstpartikel. Dabei fehlt selbst der “gesunde” Anteil an Fines für die Espressozubereitung, der auch bei der Comandante ausgeprägt ist. Für alle sonstigen Zubereiter ist dieser Anteil aber nicht notwendig. Insgesamt landet die Porlex mit ihrem Mahlergebnis auf Platz 2. Damit ist sie sogar leicht besser als die Zassenhaus Quito, bietet aber mit ihren 13 Mahlgraden deutlich weniger Flexibilität als die Mühle des deutschen Herstellers.
Der Mahlgrad lässt sich über eine kreuzförmige Schraube einfach einstellen. Das Prinzip ist das gleiche wie bei der Comandante: bei jedem Klick verstellt sich der Mahlgrad. Beim Verstellen solltest du darauf achten, die Mühle auf den Kopf zu drehen, ansonsten können sich gröbere Kaffeepartikel im Mahlwerk verkeilen und es beschädigen.
Beim Mahlvorgang liegt die Mühle sehr gut in der Hand und lässt sich angenehm betätigen
Die Halterung der Kurbel ist schlitzförmig, wodurch sie sehr fest sitzt. Die ältere Version der Porlex hatte hier eine sechseckige Aufhängung, die nach Abnutzung rund wurde und sich nicht mehr bedienen ließ. Der Gummiring sorgt für noch mehr Komfort, da die Mühle dadurch deutlich griffiger ist. Leider ist er bei der Porlex Tall nicht vorhanden, die zwar 10g mehr Fassungsvermögen hat, dafür aber in der Bedienung einbüßt. Insbesondere für kleine Hände ist die große Version der Porlex schon etwas unpraktisch. Bei ihr hat man dauerhaft das Gefühl, der Mahlgutbehälter sitzt nicht richtig fest und man müsse ihn mit dem Rest der Mühle festhalten. Mit großen Händen ist das weniger problematisch, mit kleinen Händen extrem. Außerdem eignet sich die Mini dank ihrer Größe perfekt zum Reisen.
Auch im Hinblick auf die Verarbeitung wird die Porlex ihrem durchweg gutem Testergebnis gerecht. Sie arbeitet mit einem hochwertigen Kegelmahlwerk aus Keramik und ist komplett aus Edelstahl gefertigt. Die Kurbel ist leicht geschwungen, um eine noch bessere Kraftübertragung zu ermöglichen.
Gibt es Nachteile?
Wenn man diese allerdings im Verhältnis zum Preis betrachtet, verlieren sie ihre Bedeutung nahezu total. Wie schon erwähnt, ist der Spielraum der Mühle mit lediglich 13 Mahlgraden relativ begrenzt. Damit bietet die Porlex trotz ihres günstigen Preises mehr Flexibilität als viele teurere Mühlen. Insbesondere, da sie grobe Mahlgrade hier im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern durchaus gut verwendet werden können. Als weiteren kleinen Nachteil sehen wir die geringe Füllmenge von 20g. Diese reicht allerdings auch für die meisten Zubereiter aus und ein zweiter Mahlvorgang ist auch kein großer Mehraufwand.
Fazit: Die Porlex Mini liefert ein erstaunlich gutes Mahlergebnis, ist sehr solide verarbeitet und lässt sich gut bedienen. Sie gehört zu den besten Mühlen im Test, obwohl sie relativ preiswert ist. Die beste Wahl für alle, die Lust auf guten Kaffee haben, aber eine preiswerte Mühle suchen. Aufgrund ihrer geringen Größe ist sie zudem perfekt als Reisemühle geeignet.
Weitere Mühlen im Test
Rixow
Auf den ersten Blick wirkt die Rixow wie ein Ebenbild der Porlex. Und das für 30€ weniger! Darüber sollte man doch nicht zweimal nachdenken, oder? Oh doch, denn der günstige Preis ist zugleich der einzige “Vorteil” der Mühle.
Die meisten Unterschiede zur Porlex fallen erst bei genauerer Betrachtung auf. Alle “nicht so wichtigen” Teile aus Kunststoff gefertigt sind. Wie der Griff, die Achse und die Rändelschraube des Mahlwerks. Leider sitzt das Mahlwerk auch nicht ganz so fest wie bei der Porlex. Dazu kommt, dass die Schraube anders geformt ist und sich nicht so leicht verstellen lässt. Darüber hinaus “klickt” das Mahlwerk nicht so gleichmäßig wie bei der Porlex beim verstellen des Mahlgrades, weshalb man als Nutzer nicht immer weiß, ob man den Mahlgrad nun verstellt hat, oder nicht.
Der entscheidendste Grund gegen die Rixow ist allerdings ihr Mahlergebnis. In unserer Mahlgutbetrachtung kannst du sehen, dass die Mühle deutlich anders mahlt als die Porlex. Sie produziert am meisten Feinstaub und grobe Partikel zugleich. Sprich: das Mahlergebnis ist das genaue Gegenteil von homogen. Und das, obwohl das Mahlwerk fast identisch aussieht.
Auch der Mahlvorgang an sich dauert bei der Rixow ca. ⅓ der Zeit länger als bei der Porlex. Da die Porlex auch nicht die schnellste Mühle ist, kann das Mahlen hier schon zu einem echten Aufwand werden. Abschließend ist uns auch noch aufgefallen, dass die Halterung der Kurbel ein Sechseck ist. Also der Halterung der alten Porlex entspricht. Die neue Porlex hat eine viereckige Halterung. Warum ist das wichtig? Die sechseckige Halterung wird nach einiger Zeit abgenutzt und rund. Dann lässt sich die Kurbel nicht mehr betätigen und du kannst die Mühle wegschmeißen. Du solltest dir also doch zweimal überlegen, dir einfach sofort die gute Porlex zu kaufen.
Hario Mini Mill Plus
In der Preis- Leistungs- Wertung wurde die Mini Mill nur ganz knapp von der Porlex geschlagen. Sie ist die günstigste und kleinste Mühle aus dem Hause des japanischen Herstellers. Obwohl abgesehen von dem Keramik-Mahlwerk hauptsächlich Kunststoff verarbeitet ist, sieht sie klassisch schick aus und liegt gut in der Hand. Sie ist in unseren Augen trotz des günstigen Materials besser verarbeitet als die Rixow, weil sie deutlich stabiler und damit eher für langfristigen Gebrauch geeignet ist.
Wenn du dir wirklich eine günstige Mühle zulegen möchtest: günstiger als die Hario Mini wirst du nichts vergleichbar gutes finden.
Das Mahlergebnis ist schon extrem viel besser als das von der Rixow. Die Hario Mühle produziert deutlich weniger Feinstaub und lässt nur halb so viele gröbere Partikel in den Mahlgutbehälter. Zwar sitzt auch hier das Mahlwerk nicht wirklich fest, aber die Größenverteilung der Kaffeepartikel spricht für sich.
15 Mahlgrade lassen sich unkompliziert einstellen und der Mahlvorgang funktioniert reibungslos. Leider dauert das Mahlen mit der Mini schon relativ lange, aber dafür bezahlt man auch verhältnismäßig wenig. Insgesamt ist die Hario Mini also als günstigen Einstieg oder als Reisemühle zu empfehlen, man sollte bei ihr aber nicht die größten Erwartungen haben. Alle, die im Regelfall mehr als 20g Kaffee mahlen sollten sich eher für eine größere Mühle entscheiden, die schneller mahlt. Ansonsten kann der Mahlvorgang zu einem echten Aufwand werden.
Hario Skerton N
Die Skerton ist der “große Bruder” der Mini Mill, weist aber auch einige Gemeinsamkeiten mit der Canister auf. Man könnte sie als eine Mischform der beiden Mühlen bezeichnen.
Sie kostet zwar nur etwas mehr als die Mini Mill, wirkt aber hochwertiger und robuster. Auch sie besteht zum Großteil aus Kunststoff, aber der Auffangbehälter ist aus Glas. Die Skerton liegt gut in der Hand und mahlt deutlich schneller als die Mini Mill. Man kann sie gut in der Hand bedienen, sie hat aber auch einen rutschfesten Gummiaufsatz für den Glasboden, falls man sie lieber zum Mahlen auf den Tisch stellt.
Leider wurde in der Skerton ein sehr ähnliches Mahlwerk wie in der Canister verbaut. Der einzige Unterschied: hier gibt es noch eine zweite Achsenlagerung, das Mahlwerk sollte also etwas stabiler sitzen. Das zeigt sich aber leider nicht in der Mahlgutbetrachtung. Die Skerton produziert einen ziemlich großen Anteil an groben Kaffeepartikeln. Außerdem ist die Partikelverteilung nicht so homogen wie bei den anderen Kaffeemühlen. Was im Graph erstmal wegen dem geringen Höhepunkt extrem unhomogen aussieht, ist dabei gar nicht so schlimm zu werten. Bei der Skerton verteilt sich die Masse der Kaffeepartikel zwar auf 2 unterschiedliche Siebe, diese sind aber aneinander angrenzend. Sprich: ein hoher Anteil der Partikel liegt dennoch in einem engen Bereich. Der große Anteil an groben Partikeln hingegen ist negativ zu bewerten. Insgesamt kann man hier sagen, dass das Mahlergebnis schlechter ausfällt als bei der Mini Mill. Schade!
Auch bei der Einstellung der ca. 12 Mahlgrade kann die Skerton nicht überzeugen. Zunächst muss die obere Schraube abgedreht werden und der Griff zum Mahlen abgenommen werden, damit das Rädchen zur Mahlgrad-Justierung bewegt werden kann. Dieses Rädchen wird durch das Aufsetzen und Anschrauben der Kurbel fest fixiert. Beim schnellen Kurbeln kann es aber passieren, dass sich die oberste Schraube lockert und damit auch die Kurbel. Nicht wirklich vorteilhaft.
In der Gesamtbetrachtung kann sich die Skerton also nur im Hinblick auf die Verarbeitung und die Mahlgeschwindigkeit gegen die Mini Mill durchsetzen, in der Bedienung und Mahlgut haben beide ihre Stärken und Schwächen. Auch die Skerton ist dank ihres günstigen Preises sehr preis-leistungs-stark, aber lediglich als günstige Einstiegsmühle zu empfehlen.
Hario Canister
Leider gehört die Hario Mühle im Retro- Design auf funktioneller Ebene zu den Verlierern unseres Tests. Sie besticht durch ihre schöne Optik und die hochwertige Verarbeitung und ist eher eine Liebhabermühle für Nostalgiker.
Schaut man sich das Mahlgut genauer an, bemerkt man zunächst eine erstaunlichen Höhepunkt in der Verteilung der Kaffeepartikel. Dieser wird allerdings stark von den beiden Extrema getrübt: Die Canister lässt leider sehr viele grobe Partikel ungemahlen und produziert etwas mehr Feinstaub als die Konkurrenz. Von richtiger Homogenität kann hier nicht gesprochen werden. Das liegt daran, dass das Mahlwerk relativ locker sitzt. Hier wäre eine doppelte Achsenlagerung mehr als sinnvoll.
Auch im Hinblick auf die Bedienung kann die Canister nicht wirklich überzeugen. Die Einstellung des Mahlgrads funktioniert genau wie bei der Skerton und bietet mit 5 Einstellungen relativ wenig Spielraum. Dazu kommt, dass man sie zum kurbeln zwischen die Beine klemmen muss oder auf den Tisch stellen. Wir haben die anderen Handmühlen beim Mahlvorgang als angenehmer empfunden. Dafür mahlt die Canister relativ schnell.
Ein weiterer Vorteil ist der große Mahlgutbehälter, der sich mit Hilfe eines Korkens auch luftdicht verschließen lässt.
Zusammenfassend betrachtet punktet die Canister also durch ihre hochwertige Verarbeitung und schöne Optik, kann aber nicht das beste Mahlergebnis liefern und ist auch nicht die praktischste Mühle im Test.
Zusätzlich getestet
1zpresso JX-Pro
Die hochwertige Verarbeitung fällt sofort ins Auge: Der Griff an der Kurbel besteht aus hellem Holz, liegt angenehm in der Hand. Die Kurbel selbst und das Gehäuse sind aus Edelstahl gefertigt, in der Mitte wird die Mühle von einem Silikonring umschlossen.
Insgesamt hat die JX-Pro knapp 200 Klicks – eine erstaunliche Anzahl. Das Mahlen macht aus mehreren Gründen viel Spaß: die Kurbel liegt angenehm in der Hand, die Mühle ist leise und schnell. Natürlich geht das Mahlen einfacher, je gröber du deinen Kaffee haben willst. Das Espressogut ist fein und homogen, die Körner sind kleiner als Sand. Der Espresso schmeckt vollmundig und überzeugt uns mit seinen kräftigen Aromen. Auch ist kein Gramm der Bohnen verloren gegangen. Die Reinigung mit dem beigelegten Pinsel ist kinderleicht. Der Espresso überzeugt uns auf ganzer Linie.
Wir sprechen eine klare Empfehlung für die Handmühle aus, die mit einem Preis von 179 € (Stand: Januar 2022) eine echte Alternative zur beliebten Comandante darstellt, die regelmäßig im Handumdrehen ausverkauft ist. Das Kurbeln ist smooth und schnell, die Mahlgrade lassen sich fein justieren, von der Bohne bis zum Mahlsatz geht kein Gramm verloren, und das Mahlgut ist selbst bei grobem Kaffee für die French Press noch homogen.
Ein kleines Manko ist jedoch, dass die Mühle sehr schwer ist. Schon ohne das Mahlgut wiegt sie fast ein Kilo, da sie zum größten Teil aus Edelstahl gefertigt ist.