Coffee Circle ist eine offizielle Certified B Corporation
Ein Beitrag von Martin Elwert in der Kategorie #News vom 17. Juni 2016
Seit Mai 2016 ist Coffee Circle stolzer Teil des globalen Netzwerkes “Certified B Corporation”, einem Zusammenschluss von Sozialunternehmen weltweit.
Coffee Circle ist schon seit seiner Gründung im Jahr 2010 als Sozialunternehmen aufgestellt und hat es sich zum Ziel gesetzt, durch den Handel mit Kaffee die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort langfristig zu verbessern. Zusätzlich zu fairen Einkaufspreisen fließt 1 € pro Kilogramm verkauftem Kaffee in soziale Projekte in den Kaffeeanbaugebieten. Bisher konnten wir damit mehr als 620.000 Menschen erreichen. Wir sind stolz über diesen Erfolg. Den Titel Sozialunternehmen haben wir 2016 offiziell erhalten: Nachdem unser Handelsmodell sowie interne und externe Prozesse eingehend geprüft worden waren, wurden wir im Mai Teil des globalen Netzwerkes der “Certified B Corporation”.
Wirtschaften und trotzdem Gutes tun
“Using business as a force for good” ist der Leitspruch der B Corp Bewegung, welche 2006 in den USA startete. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von Sozialunternehmen, die Unternehmertum nutzen, um einen positiven Effekt auf die Gesellschaft und unsere Umwelt zu generieren. Das “B” in B Corp steht dabei für “Benefit”, positives Wirken. Der Fokus der Unternehmen liegt dabei nicht auf dem finanziellen Erfolg an sich, sondern vielmehr auf der daraus resultierenden gesellschaftlichen und ökologischen Wirkung. Das Bild der bösen kapitalistischen Unternehmen auf der einen und der guten selbstlosen Nonprofit-Organisationen auf der anderen Seite wird dabei überholt.
Wir finden: Gut so! Coffee Circle verfolgt nämlich die Grundidee von B Corp, nicht das beste Unternehmen der Welt sein zu wollen, sondern vielmehr das beste Unternehmen FÜR die Welt sein zu wollen. Was sich hochgegriffen anhört, sollte unserer Meinung nach immer mehr in den Köpfen von Konsumenten, Arbeitgebern und Arbeitnehmern verankert werden.
Was und wer hinter der B Corp Bewegung steckt
Schon über 5.000 Unternehmen in über 50 Ländern weltweit haben den Status einer “Certified B Corporation” erhalten. Dieses Siegel für unternehmerische Verantwortung haben viele kleine, aber auch einige große Unternehmen erhalten. Zu den bekanntesten Beispielen gehören sicherlich der Eishersteller „Ben & Jerry’s“, die Outdoormarke „patagonia“ sowie „Etsy“, die globale Onlineplattform für Selbstgemachtes.
Hinter dem Zertifizierungsprozess steckt die Nonprofit-Organisation B Lab. B Lab hat es sich zum Ziel gesetzt, ein weltweites Netzwerk aus Unternehmen aufzubauen, die strenge Sozial- und Umweltstandards erfüllen, Verantwortung übernehmen und das Prinzip der Transparenz anwenden. Im Grundsatz muss jedes der zertifizierten Unternehmen den sogenannten Stakeholder-Ansatz verfolgen. Das bedeutet, dass nicht die alleinigen Interessen der Anteilseigner in den Vordergrund gestellt werden (das wäre der Shareholder-Ansatz), sondern dass vielmehr die Ansprüche aller Interessengruppen des Unternehmens bei Entscheidungen berücksichtigt werden. Folglich wird im Zertifizierungsprozess auf unterschiedlichsten Ebenen nachgefragt und gründlich geprüft, wie der Umgang mit Mitarbeitern, Zulieferern, der Umwelt und Gesellschaft im Unternehmen abläuft.
Eine objektive und strenge Bewertung ist Grundlage für die Zertifizierung
Am Anfang jeder Zertifizierung steht das Impact Assessment, ein Fragenkatalog der online kostenlos und zu jeder Zeit beantwortet werden kann. Die zu beantwortenden Fragen unterscheiden sich je nach Größe und Typ des Unternehmens. B Lab verlangt dabei nicht nur die Offenlegung finanzieller Kenngrößen, auch werden Mitarbeiterkonditionen, Umweltschutzmaßnahmen, Berichterstattung und vieles mehr detailliert er- und hinterfragt. Am Ende des Impact Assessments werden die Antworten bewertet, gewichtet und in einem Punktescore zusammengefasst. Wer mindestens 80 von 200 Punkten erreicht, hat die Chance, eine “Certified B Corporation” zu werden. Dafür muss das Unternehmen Dokumente zum Nachweis hochladen und anschließend telefonisch Erklärungen liefern, um eventuelle Unklarheiten zu beseitigen.
Ist der finale Punktescore ermittelt geht es in die letzte Runde, in der eine jährliche Gebühr fällig wird, die je nach Umsatzstärke zwischen $500 und $50.000 liegt. Die Zertifizierung hat eine Gültigkeit von drei Jahren. Anschließend muss ein weiteres Assessment durchlaufen werden, um Teil des globalen Netzwerkes bleiben zu können.
Was bedeutet die Zertifizierung für Coffee Circle?
Seit 2014 wird B Lab in Europa vertreten, wo die B Corp Bewegung mit steigender Anzahl an zertifizierten Unternehmen größer wird. Wir hatten uns entschlossen, Teil dieser zukunftsweisenden Bewegung werden zu wollen. Auch wenn sich der Zertifizierungsprozess in der Theorie sehr einfach anhört, benötigt er nach unserer Erfahrung in der Praxis schlussendlich doch mehr Zeit und Mühe als zuerst angenommen. B Lap will das Unternehmenskonzept wirklich durchdringen, fragt kritisch nach und vergibt die Punkte nicht allzu großzügig. Umso stolzer konnten wir über unseren 2016 erreichten Score sein: 112 von 200 Punkten! (Im Schnitt liegen die zertifizierten B Corporations bei 97 von 200 Punkten.)
Die Vorgaben verschärften sich im Laufe der Jahre. 2019 erreichten wir einen Score von 97 Punkten.
Wir freuen uns sehr, dass wir 2017, 2018, 2021 und 2022 als „Best for the World: Community“ ausgezeichnet wurden. Hierbei handelt es sich um einen Preis, der all jenen B Corps zugesprochen wird, die die höchstmögliche Punktzahl in den fünf verschiedenen Bewertungskategorien erhalten haben (Governance, Workers, Community, Environment, Customers).
Als “Certified B Corporation” wollen wir unserer Führungsverantwortung von Sozialunternehmen in Deutschland gerecht werden, neue spannende Kontakte mit Sozialunternehmen weltweit knüpfen, Inspiration schöpfen durch andere nachhaltige Geschäftsideen als auch neue Kunden und Investoren gewinnen. Nicht zuletzt ist die erfolgreiche Zertifizierung auch eine Bestätigung und Belohnung für uns Mitarbeiter, die jeden Tag sehr viel Energie in das Unternehmen Coffee Circle stecken.
Finde deinen Lieblingskaffee
Martin Elwert
Martin ist seit 2010 Gründer und Geschäftsführer von Coffee Circle. Martin treibt die Vision des Unternehmens voran und ist für die Umsetzung unserer Projekte in den Anbauländern verantwortlich.