Bialetti Espressokocher im Vergleich
Ein Beitrag von Die Redaktion in der Kategorie #Kaffeewissen vom 16. April 2014
Wahrscheinlich hat jeder schon einmal das achteckige Design bei Freunden oder Verwandten im Regal stehen sehen oder kam sogar in den Genuss des vollen, kräftigen Geschmacks des Kaffees aus der italienischen Herdkanne. Die Rede ist vom Espressokocher der Kultmarke Bialetti.
Zeitloses Design seit 1933
Mit der Idee Koffein und das Nationalmetall Aluminium zu vereinen, revolutionierte Alfonso Bialetti nicht nur den Kaffeemarkt, sondern auch die italienische Art des Kaffeegenusses. Als 1933 die erste Bialetti ‘Moka-Express’-Kanne auf den Markt kam, wurde das sonst auf Espressobars beschränkte Symbol eines Lebensstils in die heimischen Küchen Italiens gebracht: Endlich konnte man Kaffee auch gemütlich zuhause schlürfen. Seit dieser Zeit ist das Logo ‘omino con I baffi’ allgegenwärtig – eine Karikatur des Gründers Alfonso Bialetti. Doch auch die Traditionsfirma Bialetti war offen für Weiterentwicklungen und bietet unterdessen neuere, moderne Varianten für Liebhaber des schwarzen Gebräus an. Dass die Espressokocher allerdings keinen echten Espresso zubereiten, wissen die meisten nicht. Für einen Espresso benötigt man 9 Bar. Eine herkömmliche Herdkanne erreicht diesen Druck nicht, sie schafft nur circa 1,5 Bar. Zutreffendere Namen für den Zubereiter sind daher ’Caffettiera’ (italienisch für Kaffeekanne) oder ’la Macchinetta’ (die kleine Maschine). Das Endprodukt ist schlicht und einfach Kaffee.
Die Ikone für Nostalgiker: Bialetti Moka
Was haben Ferrari, Bud Spencer und die Bialetti Moka Express gemeinsam? Richtig. Alle drei sind italienische Ikonen. Mit der Letzteren wird seit den 50er Jahren in 90 % aller italienischen Haushalte Kaffee gebrüht. Seither über 300 Millionen mal verkauft, ist die ‘Caffettiera’ weltweit zum Kultobjekt avanciert. Bist du der Nostalgiker unter den Kaffeeliebhabern? Dann ist der Moka Express dein idealer Zubereiter. Auch wenn er genaugenommen keinen Espresso macht – der Klassiker überzeugt schlichtweg mit starkem, kräftigem Kaffee, gebrüht innerhalb weniger Minuten.
Charakteristisch sind die acht Ecken, das seit eh und je bewährte Design der Aluminiumkanne. Das ermöglicht eine perfekte Wärmeverteilung, weshalb sich die Kaffeearomen besser entfalten können. Kenner wissen es zu schätzen, ohne weiteres Vorwissen einen Kaffee ’in casa come al bar’ (zuhause wie in der Bar) brühen zu können. Oder eben im Campingurlaub auf dem Gaskocher Deines VW-T2 Bullis.
Der Moderne für Crema-Liebhaber: Bialetti Brikka
Wenn du eine gute Tasse aus der Bialetti magst, aber auf die Crema in Deinem Schnurrbart bzw. an Deiner Oberlippe nicht verzichten möchtest, gibt es die Brikka ‘Caffettiera‘. Der erste Kocher von Bialetti, der Kaffee mit samtig-feiner Crema kocht. Das patentierte Druckventil am oberen Ende des Steigrohres hält das Wasser im Kessel zurück, bis der doppelte Druck eines herkömmlichen Herdkochers erreicht ist. Das ist für die Cremaentwicklung notwendig.
Dabei lässt sich der Brikka-Kocher genauso leicht bedienen wie das Ursprungsmodell. Kocher bis zur Mutter mit Wasser füllen und das bis zum Rand mit Espressomehl gefüllte Sieb einsetzen. Festschrauben und aufkochen. Sobald die Flüssigkeit aufsteigt und es zischt, Zubereiter vom Herd nehmen und Kaffee samt Crema genießen.
Die Elegante für Stilsichere: Bialetti Venus
Diejenigen, die die legendäre Handhabung der ‘Macchinetta‘ nicht missen möchten, es jedoch etwas eleganter mögen, greifen zur Bialetti Venus. Das Nachfolgermodell wirkt durch schlanke Linien und Edelstahlanfertigung optisch hochwertig und edel. Verglichen mit den beiden Brüdern fällt der sanftere Geschmack auf. Egal ob du als Kunstliebhaber deine Küche mit Warhol Bildern verziert hast oder es einfach nur schlicht magst, die Venus wirkt in jeder Küche schick. Verbrannte Finger gehören der Vergangenheit an, denn der Griff ist wie bei den anderen Modellen hitzebeständig; die 4-Tassen-Version der Venus ist sogar für deinen Induktionsherd geeignet.
Das Resultat
Vielleicht hast du es schon geahnt, was der Bialetti-Kocher mit Wäsche waschen zu tun hat: Das Design mit dem länglichen Druckventil basiert auf Wäschewaschmethoden italienischer Frauen in den 20er-Jahren. Die schmutzige Bekleidung wurde in Eimern mit einem Rohr in der Mitte gewaschen. Dieses Rohr pumpte das Seifenwasser nach oben und verteilte es über der Wäsche, wie bei einer Toploader Waschmaschine. Das Prinzip, auf diese Art Kaffee zuzubereiten, ist jedenfalls nach wie vor bewährt, egal ob du Nostalgiker, Crema-Liebhaber oder eher ein stilsicherer Typ bist.