Espresso Probierset

„Blend? Single Origin? Was war das nochmal?“

Falls du dich das gerade fragst – keine Sorge! Hier kommt die Erklärung.

Der Hauptunterschied zwischen Single Origin und Blend besteht in der Zusammensetzung und Herkunft der Kaffeebohnen: Ein Single Origin stammt aus einer einzigen geografischen Region oder einem einzigen Land, ein Blend ist eine Mischung von verschiedenen Kaffees aus verschiedenen Regionen oder Ländern.

Die englische Bezeichnung „Single Origin“ bezieht sich auf die Herkunft des Kaffees. Damit ein Kaffee diesen Titel trägt:

• müssen alle Kaffeebohnen aus demselben Anbaugebiet stammen
• und dürfen nicht mit anderen Kaffeesorten gemischt werden.

Single Origins werden für ihre Einzigartigkeit und Komplexität geschätzt. Da sie aus einer einzigen geografischen Region stammen, reflektieren Single Origins die spezifischen Boden- und Klimabedingungen des Anbaugebiets und weisen oft klare, komplexe und nuancierte Aromen auf. Der Anbau in kühlen Hochlandregionen führt dazu, dass das Wachstum der Kaffeekirschen verlangsamt wird – so können sich mehr Aromen und Säuren entwickeln. Unsere Röstmeister:innen entwickeln für Single Origins tendenziell hellere Röstprofile. So werden die speziellen Nuancen, beispielsweise schokoladige oder fruchtige Noten, des jeweiligen Landes optimal herausgearbeitet. Darum findet man in unserem Sidamo zum Beispiel dunkle, fruchtige Nuancen in Kombination mit einer spritzigen Würze.

Blends werden nicht immer so sehr gehyped wie Single Origins, dabei haben sie ebenfalls tolle Eigenschaften. Sie bieten Konsistenz und Balance und werden gezielt kombiniert, um ein ausgewogenes Geschmacksprofil zu erreichen. Blends ermöglichen außerdem ein verlässliches Geschmacksbild über Ernten hinweg. Damit sich die verschiedenen Aromen optimal ergänzen, bedarf es Expertise – hier kommt das Handwerk der Röster:innen ins Spiel. Durch die Kombination von Kaffees mit unterschiedlichen Eigenschaften (z. B. Säure, Süße, Körper) können Röstmeister:innen ganz gezielt ein Geschmacksprofil erschaffen – zum Beispiel nussig-schokoladig wie Yirga Santos oder klassisch-kräftig wie Grano Gayo.
Besonders für Espresso sind Blends beliebt, weil sie oft einen volleren Körper, weniger Säure und eine schöne Süße haben – perfekt für den Genuss mit Milch.

Du fragst dich, was besser zu dir passt?

Kaffeetrinkende, die eher abenteuerlustig sind und gerne komplexe Geschmacksnuancen erkunden möchten, die von Ernte zu Ernte variieren können, bevorzugen häufig Single Origins gegenüber Blends. Im Gegensatz dazu sind Blends zuverlässige Alltagsbegleiter und eignen sich z. B. auch sehr gut für die Kombination mit Milch oder Milchalternativen.

Was ist der Unterschied zwischen der Verarbeitung „Natural” und „Washed”?

Klingt simpel, steckt aber voller Handwerkskunst: Kaffee beginnt als Frucht der Kaffeepflanze. Um am Ende Rohkaffee exportieren zu können, muss dieser aufbereitet werden. Hier werden am häufigsten zwei Methoden angewendet: trocken (natural) und nass (washed).

Natural

Die Kaffeekirschen werden direkt nach der Ernte auf Zementböden, Drying Beds oder gestampfter Erde ausgebreitet und regelmäßig gewendet, damit sie gleichmäßig trocknen und nicht faulen. Dieser Prozess kann, je nach Klima, bis zu fünf Wochen dauern. Da für diese Methode kein Wasser benötigt wird, eignet sie sich besonders für wasserarme Regionen. Durch die Trocknung mit dem Fruchtfleisch zieht die zuckrige Schicht in die Bohnen ein und verleiht dem Natural-Kaffee eine natürliche Süße. Nach der Trocknung werden die Bohnen aus den Kirschen gelöst und von Hand sortiert, um Fremdkörper zu entfernen.

Washed

Innerhalb von acht Stunden nach der Ernte der Kaffeekirschen wird mit der Verarbeitung begonnen, um eine unerwünschte Gärung zu verhindern. In einer sogenannten „Wetmill“ werden die Kirschen zunächst entpulpt, wobei das Fruchtfleisch maschinell entfernt wird. Moderne Anlagen sortieren dabei bereits unreife Kirschen aus. Anschließend wird die verbleibende Schleimschicht, die Mucilage, durch Einweichen in Wassertanks gelöst und die Bohnen nach Qualität sortiert. Die nun von einer sogenannten Pergamenthaut umgebenen Bohnen werden auf Trockenbetten ausgebreitet und über mehrere Tage in der Sonne getrocknet, wobei sie regelmäßig gewendet und vor extremer Hitze geschützt werden. Erst kurz vor dem Export werden die Pergament- und Silberhaut entfernt. Diese nasse Aufbereitung führt zu fruchtigen Kaffees mit einer klaren Säure und ausgeprägten, nuancierten Aromen.

Mehr zu den verschiedenen Verarbeitungsprozessen findest du hier.