Süßer als Einhörner: So gelingt der beste Barraquito
Ein Beitrag von Stephan Eicke in der Kategorie #Rezepte vom 28. September 2021
Der Barraquito ist das Nationalgetränk auf Teneriffa, ein Getränk so süß, reichhaltig und sättigend, dass es bevorzugt als Dessert getrunken wird. Wer einen Barraquito serviert bekommt, braucht dazu kein Stück Kuchen oder auch nur eine Kugel Eis. Wir zeigen, wie dir auch zuhause ein Barraquito gelingt.
Wer einmal auf Teneriffa war, weiß: in jedem Café und Restaurant steht der Barraquito auf der Getränkeliste, denn der süße Kaffee-Cocktail ist dort der beliebteste Drink überhaupt. Spanier sind zu Recht stolz auf ihre Erfindung, und so gibt es auch nur eine Art, sie zuzubereiten. (Allerdings gibt es eine Alternative ohne Alkohol.)
Der Barraquito schmeckt nicht nur, er sieht auch beeindruckend aus. Die fünf verschiedenen Schichten machen aus dem Drink ein modernes Kunstwerk, das allein optisch das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Du musst Süßes aber schon mögen: Zubereitet wird er unter anderem mit süßem Likör, gesüßter Kondensmilch und von Natur aus süßem Zimt. Der Name stammt übrigens vom spanischen Baracco, was auf Deutsch Hütte bedeutet. Barraquito ist also eine “kleine Hütte”.
Die Zubereitung
Zutaten:
- 2 cl gesüßte Kondensmilch
- 2 cl Licor 43 oder Tia Maria
- 3 cl Espresso
- Vollmilch für Milchschaum
- Zitronenzeste
- Zimt
Welcher Espresso?
Für die Zubereitung des Barraquito eignet sich am besten ein schokoladiger Espresso wie unser House Blend mit seinen Aromen von Marzipan und Nougat. Als Alternative bietet sich der Espresso Decaf an, der mit seinen Schokolade- und Zimtnoten überzeugt.
Was immer du bei der Zubereitung auch tust: Versuche zu vermeiden, dass sich die verschiedenen Schichten vermischen, denn das beeinträchtigt nicht nur den Geschmack, es zerstört auch den coolen Look des Getränks. Ein bisschen Fingerspitzengefühl ist notwendig, um mit den verschiedenen Zutaten nicht das Glas von innen zu verschmieren. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister.
So geht's
Die erste Schicht besteht aus gesüßter Kondensmilch, von der du 2 cl in ein hitzebeständiges Glas gibst. Diese erste Schicht ist noch einfach, bei der zweiten wird es schon schwieriger. Aber es gibt einen Trick: Gieße die 2 cl Licor 43 (oder 2 cl Tia Maria als Alternative) langsam über einen Löffelrücken auf die Kondensmilch, um zu vermeiden, dass sich beide Flüssigkeiten mischen.
Auf die gleiche Weise gießt du nun vorsichtig 3 cl des heißen Espressos in das Glas. Jetzt solltest du drei verschiedene Schichten deutlich erkennen können. Das Schwierigste ist geschafft. Aus der Vollmilch schlägst du Milchschaum, die du auf den Espresso gibst. Im Idealfall sinkt der Milchschaum langsam nach unten, mischt sich mit dem Espresso und bildet eine schokoladige Schicht: Nummer vier. Die weiße Milchschaumkrone, die auf dem Glas sitzt, ist deine fünfte Schicht. Schau es dir einmal aus einiger Entfernung an und bewundere dein ästhetisches Kunstwerk.
Als Dekoration kannst du jetzt noch Zitronenzeste dazu geben und — wenn es dir immer noch nicht süß genug ist — ein wenig Zimt. Der Barraquito ist bei der erstmaligen Zubereitung schwierig, aber nicht aufwändig. Innerhalb weniger Minuten kannst du ihn vorbereiten, aufsetzen und genießen.
Wenn du keinen Alkohol trinkst, ist der Virgin Barraquito das Richtige für dich. Bei dieser Alternative zum Original wird der Likör einfach weggelassen. Es gibt also keine fünf Schichten, sondern nur vier. Wenn dir das bekannt vorkommt: Richtig, der Virgin Barraquito ist dem Cortado gar nicht unähnlich.
Mit dem Likör kannst du natürlich still, heimlich und leise experimentieren. Spanier sind streng, wenn es um die Zubereitung des Barraquito geht. Auf Teneriffa wird er nur mit Licor 43 serviert. Allerdings schmeckt er mit jedem Likör, der über Vanillearomen verfügt. Probier, ob er dir auch mit Tia Maria, Baileys oder Amarula schmeckt.
Lass es dir schmecken — aber nimm dir nach dem Genuss des Barraquito am besten nichts mehr vor oder leg zumindest eine kleine Siesta ein. Denn er ist wirklich sehr, sehr mächtig.